Baujahr 1937
Leistung 950 PS
Höchstgeschwindigkeit 90 km/h
Wasser 9 m³
Kohle 3 Tonnen
Hersteller Maschinenfabrik Esslingen, Nr. 4312

Von der Baureihe 64 wurden 520 Exemplare gebaut. Lokomotiven dieser Baureihe wurden in vielen Bahnbetriebswerken in Baden-Württemberg eingesetzt (z. B. Aalen, Friedrichshafen, Heilbronn, Ulm). Die Ausmusterung dieser Baureihe begann bei der Deutschen Bundesbahn bereits in den 60er Jahren. Neben dem Bahnbetriebswerk Weiden (Oberpfalz) war das Bahnbetriebswerk Crailsheim die letzte Heimatdienstelle dieser Lokomotivbaureihe. Als letzte Lokomotive der Baureihe 64 in Deutschland wurde die Crailsheimer Lokomotive 64 419 - sie zog zuvor noch den letzten Personenzug auf der Strecke Baufeldern-Langenburg - zusammen mit der Weidner 64 415 am 5. Dezember 1974 ausgemustert.

Die Dampflokomotive 64 419 wurde nach ihrer Ausmusterung von einem Crailsheimer Unternehmer erworben. Das Ziel, die Lokomotive als Denkmal in Crailsheim aufzustellen, scheiterte jedoch. Die 64 419 stand noch einige Zeit im Ringlokschuppen den Bw Crailsheim, bevor für sie eine Odyssee zu Ausstellungen und verschiedenen Abstellorten begann. Leihweise kam die Lok zum Bayerischen Eisenbahnmuseum nach Nördlingen. Dort wurde sie 1994 von den Eigentümern abgezogen und einer Gruppe von Crailsheimer Eisenbahnfreunden übergeben, die mit der Aufarbeitung der Lok beginnen wollten.

Auf der Suche nach Partnern tat sich die Crailsheimer Gruppe mit der damaligen Dampfbahn Kochertal e.V. zusammen, in deren Eigentum die Lokomotive 1996 überging. Die 64 419 erhielt im Jahre 1996 eine Hauptuntersuchung im AW Meiningen. Seither ist sie für die Dampfbahn Kochertal e.V. bzw. DBK Historische Bahn e.V. regelmäßig im Wieslauftal (zwischen Schorndorf und Rudersberg/Welzheim), sowie auf DB-Strecken in ganz Baden-Württemberg und sogar bis ins saarländische Losheim und im Kaiserstuhl unterwegs.

Dieser abwechslungsreiche Einsatz zehrte an der Substanz der Lok, so dass immer wieder Verschleißerscheinungen an Kessel und Triebwerk auftraten. Diese wurden im Lauf der Jahre nach den gültigen Vorschriften repariert; teilweise in Eigenleistung, viele Arbeiten mussten aber auch an Fachwerkstätten in Meiningen und Krefeld vergeben werden. Aktuell hat die Lok eine Kessel-Hauptuntersuchung, so dass sie nun bis 2015 betriebsfähig ist.